Die Behandlung chronisch offener Wunden erfordert eine hydroaktive Wundabdeckung, die in jeder Heilungsphase für optimale Bedingungen sorgt. Ein solcher Standard ist jedoch teuer und in Deutschland nicht etabliert. Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer hydroaktiven Wundauflage auf Basis mikrofibrillierter Cellulose (MFC) als wirkstofffreies Medizinprodukt.
Im Gesundheitswesen tätige externe Dienstleister müssen den Erfolg von Reinigungs-/Desinfektionsmaßnahmen überwachen. Derzeit existiert kein Verfahren, das im Rahmen innerbetrieblicher Eigenkontrollen eine eigenständige Bewertung von Dekontaminationsmaßnahmen hinsichtlich deren sporozider Wirkung ermöglicht. Projektziel ist ein visuell auswertbares Verfahren zur Fluoreszenzquantifizierung von Endosporen.
Bei der Aufbereitung flexibler Endoskope muss periodisch die Desinfektionswirkung geprüft werden. Verfügbare Methoden erlauben keine schnelle vor-Ort-Kontrolle und belasten die Wirtschaftlichkeit der Aufbereiter. Ziel ist ein in-situ-Schnellnachweis hygienerelevanter Keime auf inneren und äußeren Endoskopoberflächen.
Bei der Aufbereitung von Mehrweg OP-Textilien ist u. a. die Barrierewirkung gegen Keime in trockenem Zustand (ISO 22612) zu prüfen. Diese Prüfung muss an externe Labore vergeben werden und belastet die Wirtschaftlichkeit der Aufbereiter. Eine einfache biochemische Methode könnte hier Abhilfe schaffen: Ein „DNA-Display“ ermöglicht die Visualisierung und Beurteilung der Keimpenetration in weniger als 5 min.
Wiederverwendbare medizinische Instrumente müssen vor Gebrauch zur Keimabtötung sterilisiert werden. Je nach Instrument ist dies unterschiedlich oft zulässig. Projektziel: Entwicklung eines mikrochipgroßen Sterilisationszyklenzählers, der energieautark, d.h. ohne zusätzliche Energiequellen wie Batterien, durchgeführte Dampfsterilisationen direkt am Instrument erfasst und zählt.
In Europa infizieren sich jedes Jahr 3,2 Millionen Menschen mit Krankenhauskeimen, 500.000 alleine in Deutschland. Über 31.000 dieser Keime sind multiresistente Erreger. Bei der Bekämpfung solcher Erreger sind Medikamente bzw. Antibiotika alleine nicht mehr ausreichend. Aus diesem Grund wird der Einsatz von innovativen antimikrobiellen Oberflächen immer wichtiger.