Der Entschluss zu einer Biopsie erfolgt überwiegend anhand augenscheinlicher, subjektiver Wahrnehmung. Ein Bildgebungssystem, welches den Arzt bei der frühzeitigen Erkennung von Karzinomen im Bereich des Gebärmutterhalses unterstützt oder auch dem unerfahrenen Allgemeinarzt oder medizinisch-technischen Assistenten ein Screening ermöglicht, würde die Kolposkopie wesentlich effizienter gestalten und die Patientenversorgung verbessern.
Dieser Herausforderung wollen sich Wissenschaftler des Instituts für Lasertechnologie in der Medizin und Messtechnik an der Universität Ulm mit Forschern des Departments für Frauengesundheit der Universitätsklinik der Eberhard Karls Universität Tübingen und des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik in Aachen stellen. Zusammen mit der F.O.M. verfassten sie einen Antrag für das IGF-Vorhaben "Neuartiger Ansatz multispektraler Bildgebung mit strukturierter Beleuchtung für eine verbesserte kolposkopische Krebsprävention" (MSI-prevent), den die IGF-Gutachter mit großartigen 95 % der maximal möglichen Punktezahl (38 von 40 Punkten) bewerteten. Ziel dieses Projektvorhabens ist die Entwicklung eines Bildvermessungssystem für eine gesteigerte Sensitivität und Spezifität der Kolposkopie zur sicheren Erkennung prämaligner Läsionen im Gebärmutterhals und der Vulva.
Unter der Voraussetzung, dass der Bundeshaushalt im Februar verabschiedet wird, wird ein Projektstart zum 1. Mai 2024 erwartet. Neben dem Gesundheitswesen würden von diesen Forschungsarbeiten auch viele Unternehmen der medizinischen und optischen Branche aber auch solche im Life-Science Bereich profitieren.
Im Fall einer Bewilligung wird das Projekt in der Verantwortung der F.O.M. betrieben und die Forschungsarbeiten vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit 659.134 EUR gefördert. Wenn auch Sie die Durchführung des Projektvorhabens "MSI-prevent" durch Ihre Teilnahme im projektbegleitenden Industrieausschuss oder durch einen Förderbeitrag zur Deckung der Administrationskosten der F.O.M.-betriebenen industriellen Geneimschaftsforschung unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme und lassen Ihnen gerne weitere Informationen zukommen.
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