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18.08.2023

WICHTIGE MITTEILUNG: DLR-PT wird neuer Projektträger des IGF-Förderprogramms

AiF Projekt GmbH unterliegt im Ausschreibungsverfahren

Wie gestern bekannt wurde, ist der Wettbewerb um den Zuschlag für die Projektträgerschaft des international renommierten Innovationsförderprogramms "Industrielle Gemeinschaftsforschung" (IGF) entschieden. Entgegen der Aussagen aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), die 100-Prozent-Tochter des 69-jährigen "Verwaltungshelfers" des BMWK für die IGF hätte bei der Neuausschreibung der Projektträgerschaft gute Chancen auf den Zuschlag, so dass Wissen und Erfahrung erhalten blieben, bewahrheitet sich dies nicht. Den Zuschlag erhält nach Mitteilung des BMWK vom 17.08.2023 das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR), genauer: der Projektträger des DLR (DLR-PT).

Die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e. V. (AiF) hat fast 70 Jahre das Förderprogramm verwaltet und ein Netzwerk qualifizierter und branchennaher Projektbetreiber aufgebaut, sogenannte "Forschungsvereinigungen", um alle Industriezweige Deutschlands mit einem Zugang zu Fördermitteln für vorwettbewerbliche Studien zur industriellen Machbarkeit von Innovationsideen auszustatten. Dabei ist die AiF gemeinsam mit meist rund 100 Forschungsvereinigungen gleichzeitig zu einem Kompetenzzentrum für mittelstandsorientierte Vorlaufforschung geworden, Garant für Technologietransfer bis tief in sämtliche Branchen und Bündeler von Forschungskompetenz in als "große Herausforderungen" ausgewiesenen Zukunftstechnologien.

Nach der Kündigung der Zusammenarbeit zwischen BMWK und AiF e. V. durch das BMWK aufgrund neuer vergaberechtlicher Vorbehalte im Juni 2022 - und zwar zum Ende des Jahres 2023 - folgte im April 2023 die europaweite Ausschreibung der Projektträgerschaft, die nun zugunsten des DLR-PT entschieden wurde.

Beworben hatte sich auch die Tochter der AiF e. V. , die AiF Projekt GmbH, ein erfolgreicher Projektträger der Hauptförderlinie des "Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand" (ZIM) und ebenso erfolgreich als eine von drei Bescheinigungsstellen für die steuerliche Forschungszulage. Dies hätte den Erhalt IGF-programmrelevanten Wissens und über Jahrzehnte angesammelte Erfahrung, unterstützt durch Personalübergänge wertvoller Kenner des Förderprogramms, erleichtert.

Wie weit, wie schnell und vor allem wie unterbrechungsfrei das über Jahrzehnte aufgebaute Programmwissen der AiF ersetzt werden kann, wird sich zeigen. Der neue Projektträger soll schon ab 01.09.2023 seine Arbeit aufnehmen und zum kommenden Jahreswechsel die AiF vollständig ablösen. Darüber, ob die hochkompetenten Mitarbeiter der AiF e. V. übernommen werden sollen, ist bisher nichts bekannt.

Es bleibt die Hoffnung, dass das ebenfalls über Jahrzehnte geschaffene und dynamische branchennahe Netzwerk der 'IGF-Perlen', die fachlich kompetenten Forschungsvereinigungen mit ihren Industriekontakten und die innovationskraftbündelnden Forschungsallianzen, weiterhin genutzt werden. Aber wer kann sich inzwischen darauf noch verlassen?