header-image
15.11.2023

F.O.M. steigert erneut Förderung vorwettbewerblicher Innovationsforschung für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik

... doch immer weniger Industrieunternehmen können sich die Administrationskosten der IGF-Forschung noch leisten.

F.O.M. steigert erneut Förderung vorwettbewerblicher Innovationsforschung für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik

Am 7. November 2023 präsentierte die F.O.M. ihren Mitgliedern Haushaltszahlen und Informationen rund um die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF), das hocheffektive Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für vorwettbewerbliche, innovationsorientierte Forschung. Dabei wurde überwiegend auf drei Schwerpunkte fokussiert:

1

Die vor 60 Jahren gegründete Forschungsvereinigung F.O.M. erfüllt ihren Vereinszweck, die Erforschung der industriellen Machbarkeit von Innovationsideen in den begleiteten Technologiefeldern und Branchen, nämlich Feinmechanik, Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik, besser denn je. Sie zählt zum erfolgreichsten Viertel der rund 100 Forschungsvereinigungen unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) und gibt inzwischen jährlich über zwei Millionen Euro an die von ihr betrauten Forschungseinrichtungen weiter. In 2023 hat die F.O.M. mit 35 wissenschaftlichen Teams in ganz Deutschland zusammengearbeitet. Knapp 200 Unternehmen, Ärzte und Kliniken partizipieren an der F.O.M.-Forschung durch aktives Engagement in projektbegleitenden Ausschüssen. Und die F.O.M. bleibt sich dabei treu. Zwar nutzen die meisten der durch sie geförderten Projekte zeitgenössische Werkzeuge wie additive Fertigung, künstliche Intelligenz, miniaturisierte Analytik, neue Hochtechnologiematerialien, strukturierte Beleuchtung, Ultrakurzpulslaser, komplexe Beschichtungssysteme zur Oberflächenfunktionalisierung, robotische Verfahren und quantentechnologische Ansätze. Dennoch dreht sich die F.O.M. stets um die Themen der Mitglieder des kooperierenden Industrieverbands SPECTARIS, aus dem heraus die F.O.M. 1963 ausgegründet wurde.

2

Es ist stürmisch zur Zeit, rund um die IGF. Das IGF-Budget sinkt seit Jahren und immer weniger Forschungsprojekte erhalten jährlich die mit immer größerem Aufwand zu erarbeitende Bewilligung eines Projektstarts. Und das obwohl das themenoffene Förderprogramm die gesamte Industriebreite Deutschlands unterstützen soll. Neue Auslegungen von Rechtstexten verschärfen die Förderbedingungen zunehmend, beispielsweise in Form des neu ausgelegten Besserstellungsverbots, das seit anderthalb Jahren eigenständige innovationsorientiert forschende Institute gegenüber Forschungseinrichtungen der großen Wissenschaftsgemeinschaften benachteiligt. Der AiF wurde vom BMWK nach fast 70 Jahren hocheffizienter und serviceorientierter IGF-Verwaltung ohne Not gekündigt. Der nachfolgende Projektträger hat Mühe, eine nahtlose Fortsetzung des Förderprogramms nach dem anstehenden Jahreswechsel sicherzustellen. Jahrzehntelang IGF-Forschung-betreibende Forschungsvereinigungen müssen sich für eine IGF-Antragsberechtigung nach 2025 akkreditieren lassen.

3

Nach überstandener Coronakrise haben die Energiepreissteigerungen und die merklich angezogene Inflation der mittelständischen Industrie spürbar zugesetzt. Viele Unternehmen haben einen Sparkurs eingeschlagen. Da die IGF-Richtlinien-geforderten Forschungsvereinigungen gemeinnützig sein müssen, bleibt zur Finanzierung der IGF-Administration nur Quersubventionierung - z. B. im Falle eines bei der Gründung mitgegebenen eigenen Forschungsinstituts - oder auf Freiwilligkeit beruhende Spenden und Beiträge freiwilliger Mitgliedschaften. Genau an solchen Leistungen spart sich jedoch am leichtesten, ohne kurzfristig Einschnitte hinnehmen zu müssen. IGF-weit beobachten Forschungsvereinigungen den Rückgang der freiwilligen Beiträge der Industrie zur Deckung der Administrationskosten. Wie nicht wenige ihrer Schwestervereinigungen stand auch die F.O.M. trotz ihres Erfolges aufgrund drohender Unterdeckung in diesem Jahr kurz vor der Vereinsabwicklung. Mithilfe des Kooperationspartners SPECTARIS wurden und werden jedoch Lösungsstrategien zur nachhaltigen Absicherung der F.O.M. entwickelt und umgesetzt. Zusammengefasst beinhalten die geplanten neuen Wege eine Intensivierung der Vernetzung der beiden Kooperationspartner.